Psychotherapeutin, mit indigenen Wurzeln in Kolumbien
Es erschien mir ein Kolibri, er gab mir die Botschaft: „Die Essenz dessen, was meine Wurzeln sind, in die heutige Zeit einzubringen.“ Ich begann zu fühlen, wie sich LEBEN anfühlt. Die Musik verstärkte in mir die Lebensfreude, ich spürte ich Freiheit, ich spürte die Lust zu leben. Ich spürte tiefe DANKBARKEIT für alles, was war und auch was jetzt ist und wie schön es ist, diese Menschen, um mich zu haben.
Nach jetzt ca. 4 Wochen, kann ich die Nachhaltigkeit der Heilpflanze bei mir persönlich feststellen. Eine ganz andere Leichtigkeit zeigte sich als sonst. Es entstehen mehr Momente, in denen ich alleine sein kann, um Dinge für mich zu tun. Meine Arbeit mit Patienten hat eine andere Tiefe bekommen. Hervorheben möchte ich die Begleitung des Teams: wertfrei, zurückhaltend und doch sehr präsent. Ein tiefgreifendes Erlebnis, dass seine Spuren im Unbewussten wie Bewussten hinterlassen. Aus der Forschung ist bestätigt, dass alte Verhaltensweisen sich durch neue positiv belegte Emotionen verändern können.
Eine besondere Reise …
Es war genau ein Monat vor meinem Geburtstag. In meiner Vergangenheit war dieser Monat meistens durchtränkt mit leichter Schwere und einer Portion Melancholie. Ich suchte nach Möglichkeiten meinem Thema: „Schwere zu tragen“ das ich nicht transformiert bekam näher zu kommen. Seit meiner Krebsdiagnose trage ich etwas mit mir, dass mich schwerer gemacht hat, sowohl körperlich als auch emotional.
Da sandte mir die Ganzheit wieder ein Retreat, diesmal mit einer Heilpflanze aus meiner Heimat. Ich nahm den Ruf wahr. Erschütternde Träume besuchten mich schon 3 Wochen vor dem Start, ich begann mich innerlich vorzubereiten, ohne etwas zu wissen auf was und für was ich mich vorbereite. Erzählungen über die Kraft der Pflanze aus meiner Heimat kenne ich schon seit fast über 25 Jahren und einige meiner Wegbegleiter empfahlen mir, sie zu nehmen.
Heute weiß ich, dass bedeutsame Dinge dann in meinem Leben eintreten, wenn ich bereit bin sie zu empfangen. Die Erfahrung trat ich an ohne Erwartungen oder Vorstellungen. Ein wenig mulmig war mir durch die vielen Erzählungen, wie heftig die Begegnung mit der Kraft der Pflanze sein kann.
Als ich meine Intention der Gruppe mitteilte, erfasste mich eine heftige Emotion, die ich nicht steuern konnte und so in der Form kaum kannte. Ich war verblüfft über meine eigene Emotionalität und mit welcher Kraft sie sich zeigte.
In der ersten Nacht zeigte sich mir ein tiefsitzender Schmerz, den ich schon während der Konzeption/Zeugung übergeben bekommen habe und sich durch das ganze Leben bis zur Geburt meines letzten Kindes gezogen hat. Während meiner letzten Geburt/Hausgeburt nahm ich meine eigene Geburt wahr und die Emotionalität, die ich dabei empfand, konnte ich nun in dieser ersten Nacht in Verbindung mit der Heilpflanze begreifen, verstehen und fühlen. Schmerz zu spüren und ihn zu ertragen war sehr anstrengend für mich.
Mein Leben spürte ich in diesen Stunden komprimiert. Beeindruckende Bilder, Szenen, Gefühle, Emotionen … bis über mein Leben hinaus – biszu der Zeit wo die Völker meiner Heimat angegriffen wurden von den Konquistadoren – also 500 Jahre zurück. Es war grausam es anzusehen, hinzuschauen und es zu fühlen. Grausam wie damals mit den Völkern umgegangen wurde und was mit mir gemacht wurde und was ich mit mir gemacht habe. An allen Abschnitten des Lebens, konnte ich nichts ändern, es war so wie es war und ich wusste nicht – „WAS kann ich HEUTE tun“ – dies fragte ich mich immer wieder.
Es erschien mir ein Kolibri, dieser schnelle farbenfroher Vogel, dem ich als Kind im Garten gerne faszinierend zuschaute, er gab mir die Botschaft: „Die Essenz dessen was meine Wurzeln sind, in die heutige Zeit einzubringen.“ Es wurde mir gezeigt, wie ich es schon unbewusst tue, mit den Kindern, den Menschen, die mir nahe sind, jetzt bewusst!
Den Morgen danach fühlte ich mich erschöpft und der Schmerz der ersten Nacht war bereits noch im Nachklang da. Die zweite Zeremonie stand bevor, die wir mit Kakao einläuteten. Er öffnete mein Herz und gab mir den Mut, erneut den Saft der Pflanze zu trinken. Anfangs hatte ich das Gefühl, ich hätte alles gut im Griff und es wäre diesmal ganz sanft. Bis mich dann aber meine Kraft verließ und ich die Kontrolle verlor. Ich löste mich in Schwäche auf, alles in mir löste sich auf, es war soooo anstrengend loszulassen, ich konnte nichts halten noch nicht mal einen Gedanken oder Körpergefühl … ich löste mich auf.
Als ich wieder eine Orientierung bekam, war das einzige dem ich nachgehen konnte … ein emotionales Gefühl … wenn ich es schaffte hier die Aufmerksamkeit hin zu lenken, begann ein Pulsieren in mir … ich spürte zuerst den Atem … und der Atem schenkte mir das Gefühl zu Leben.
Ich begann zu fühlen, wie sich LEBEN anfühlt, die Musik, die gespielt wurde, verstärkte in mir das Lebensgefühl,die Texte und Melodien sprachen zu mir und irgendwann ganz plötzlich stand ich auf. Um meinen Körper wahrzunehmen bewegte ich mich. Mit jeder Bewegung im Rhythmus der Musik spürte ich Lebensfreude, spürte ich Freiheit, spürte ich die Lust zu leben, spürte ich wie sehr ich jetzt NEU das Leben fühlen konnte. Ich fühlte das Leben mit meinem Lächeln in meinem Gesicht und eine riesige Freude darüber, dass es so ist. Ich spürte tiefe DANKBARKEIT für alles was war und auch für das was jetzt ist und wie schön es ist, diese Menschen, um mich zu haben, die um mich sind.
Therapeutische Sicht mit persönlicher Selbsterfahrung
Nach jetzt ca. 4 Wochen, kann ich die Nachhaltigkeit bei mir persönlich der Heilpflanze feststellen.
Die erste Woche war noch stark mit den Empfindungen des Retreats geprägt. Nach und nach kam ich mit meinen Alltagsaufgaben wieder im Alltag an. Eine ganz andere Leichtigkeit zeigte sich als sonst. Diese Leichtigkeit zieht in die zweite Woche über, der getaktete Alltag fällt mir leicht. In einem Gespräch mit einer alten Freundin aus Kolumbien, fällt mir auf, wie fließend ich wieder spanisch sprechen kann, erinnere mich, dass es sonst schwer war und ich am liebsten in deutsch sprechen wollte.
Es entstehen mehr Momente, in denen ich alleine sein kann, um Dinge für mich zu tun. Vor dem Retreat fühlte ich mich oft getrieben, hatte wenig Raum für mich, und obwohl ich genau dieselben Aufgaben habe wie zuvor, fühlt es sich nicht mehr so an. Zum Abschluss möchte ich mitteilen, dass meine Arbeit mit Patienten eine andere Tiefe bekommen hat. In den letzten Wochen waren die Therapiestunden geladen mit Emotionen und Bilder, die den Patienten eine Stütze waren, um einen Schritt weiter sich selbst zu verstehen. Durch mein eigenes Erlebnis der Verletzlichkeit und des Schmerzes, glaube ich dem gegenüber mit mehr Verständnis entgegenzukommen. Hervorheben möchte ich die Begleitung des Teams und des Leiters, wertfrei, zurückhaltend und doch sehr präsent.
Die eigene Intention als Vorbereitung, mit welcher ein jeder diese Reise antritt, gibt eine Richtung vor, der Rest ergibt sich mit dem was in uns gespeichert ist und wohin uns unser Unterbewusstsein treibt. Das Gespräch am folgenden Tag, welches sich „Integration“ nennt, gibt uns Raum die Erfahrung mit Eigenschaften wiederzugeben. Mit wenigen Worten, die Essenz des erlebten gibt die Möglichkeit, die Erlebnisse im Unterbewusstsein zu verankern, die sich nachhaltig speichern und unwillkürlich zu Veränderung führen. Da unser Unterbewusstsein den Unterschied zwischen Realität und Fiktion nicht differenzieren kann, ist das Erlebte, verstärkt durch akustische-, optische-, wie auch starke Emotionen und Gefühle. Ein tiefgreifendes Erlebnis, dass seine Spuren im Unbewussten wie Bewussten hinterlassen. Hier entstehen neue neuronale Verknüpfungen. Aus der Forschung ist bestätigt, dass alte Verhaltensweisen sich durch neue positiv belegte Emotionen verändern können.
Gabriela